es-Berkheim: Ehrenamtliche der DLRG sind im Freibad als Beckenaufsicht im Einsatz

Die DLRG Ortsgruppe Berkheim hat zurzeit 28 Rettungsschwimmer, die im Berkheimer Freibad die Schwimmmeister bei der Beckenaufsicht unterstützen. An Spitzentagen stehen sie schon mal zu zehnt am Beckenrand. Sonst sind sie meist zu zweit oder zu dritt.
„Prävention ist alles, dann gehören noch Zufall, Glück und ein geschultes Auge dazu“, erklärt Karin Keim. Wenn sie Rettungswache hat, schaut sie viel auf die Mitte des Beckens und auf den Boden. Unter dem Sprungturm ist Schwimmen tabu, das Reinspringen vom Beckenrand ist nur an bestimmten Stellen erlaubt. Nicht immer sei es angenehm, die Badegäste auf die Regeln hinzuweisen. Aber aus ihrer Erfahrung weiß Keim: „Wenn man mit den Leuten normal spricht, ist das auch kein Problem. Keiner will, dass etwas passiert.“ Und sie gibt genau Acht, ob jemandem die Kraft ausgeht, manchmal hilft dann schon eine helfende Hand vom Beckenrand.
Um eine Rettungswache übernehmen zu dürfen, braucht ein Schwimmer mindestens das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber. Alle zwei Jahre muss das Abzeichen erneuert werden. Für ihre Einsätze im Berkheimer Bad erhält die Ortsgruppe eine Pauschale von den Stadtwerken, die das Bad betreiben. Das Geld fließt in die Vereinskasse und wird zum größten Teil in die Jugendarbeit in- vestiert. Mit Erfolg, denn Nachwuchssorgen hat die Ortsgruppe keine. Immer wieder gelingt es, junge Leute zu begeistern. Sie machen Ausbildungen zum Wasserretter, Strömungsretter, Bootsführer, Einsatztaucher oder Funker und sie sind bereit, Verantwortung in ihrer Ortsgruppe zu übernehmen. Auch Karin Keim war schon als Jugendliche bei der DLRG aktiv. Seit mehr als 30 Jahren gibt die 50-Jährige Schwimmkurse, außerdem arbeitet sie im Vorstandsteam mit. Inzwischen hat sie rund 1500 Kindern das Schwimmen beigebracht. Ihr Ziel ist es, „aus Nichtschwimmern Schwimmer zu machen und aus Schwimmern Rettungsschwimmer.“
Auch wenn sich an heißen Tagen viele gleichzeitig im Becken tummeln, ist das Berkheimer Bad idyllisch und familiär. Die Stammgäste haben ihre eigenen, ruhigen Nischen, und die Liegefläche mit viel Schatten ist groß. Dennoch bedroht der Rotstift der Stadt immer wieder aufs Neue das Bad, ein Becken wurde bereits geschlossen. „Das ist für uns und unsere Arbeit wie ein Damoklesschwert“, so Karin Keim. Denn das Schicksal des Vereins sei eng mit der Zukunft des Schwimmbads  verknüpft.
Zentrale Anlaufstelle für die Mitglieder ist die mit sehr viel Eigenleistung gebaute Rettungswache am Rand des Geländes. Gleich nebenan sind zwei große Garagen: hier sind Rettungsfahrzeuge für die Wasserrettung stationiert, am Hafen in Esslingen liegt außerdem ein Boot der Ortsgruppe. Die Berkheimer Rettungsschwimmer übernehmen auch am Aileswasensee in Neckartailfingen Wachdienste, manche bewerben sich auch um Dienste an anderen Orten. Zwei Rettungsschwimmer sind gerade auf der Insel Borkum im Einsatz.
Regelmäßig müssen die Rettungsschwimmer trainieren, um die erforderliche Fitness und das Können zu erhalten und auszubauen. Dafür werden dann zwei Bahnen vom Becken abgetrennt, nicht immer zur Freude der Badegäste. Auf den kommenden Montag freut sich Karin Keim besonders, sie hat extra frei genommen. Denn dann sind 24 Kinder des Stadtjugendring-Ferienprogramms zu Gast im Freibad und werden zu kleinen Rettungsfröschen  ausgebildet.